Claudia-Maria Luenig.
“Surface engraved with a narrow stroke, path imagined between two points. Of singular thickness, a glib remark, a fragment, an unfinished phrase. It is any one edge of a shape and its contours in entirety. Melody arranged, a recitation, the way horizons are formed. Think of leveling, snaring, the body's disposition (both in movement & repose). It has to do with palms and creases, with rope wound tight on someone's hand, things resembling drawn marks: a suture or a mountain ridge, an incision, this width of light. A razor blade at a mirror, tapping out a dose, or the churn of conveyor belts, the scoured, idling machines. A conduit, a boundary, an exacting course of thought. And here, the tautness of tent stakes, earth shoveled, the depth of a trench."
Line, by Matt Donovan
Claudia-Maria Luenig (* 1957, Herbern, D) lebt und arbeitet in Wien.
Von 1985 bis 1999 arbeitete Luenig in Canberra und Melbourne, wo sie den Bachelor of Arts (Sculpture) und den Masters of Arts in Interior Design in 1992 bzw. 1998 erwarb. Sie hat an nationalen und internationalen Ausstellungen wie in Albanien, Armenien, Deutschland, Bulgarien, Frankreich, Griechenland, Australien, Italien, Nord Mazedonien und China teilgenommen. Zu einer Reihe von internationalen Residencies zählte eine 4-monatige in Paris in 2019.
Seit 2004 betreibt sie den autonomen Ausstellungsraum basement, der österreichische und internationale KünstlerInnen im Dialog zu einem Jahresthema ausstellt. In 2014, 2012, 2007 and 2005 erhielt das basement den Galerie Preis Das Engagierte Auge der Kulturabteilung der Stadt Wien.
Wo bin ich wenn ich nicht hier bin
Claudia-Maria Luenig interessiert der Raum zwischen dem Selbst und dem Anderen als fragile Schnittstelle von Individuum und sozialer Welt. Sie orientiert sich dabei am (eigenen) Körper, dessen Anwesenheit die Grundlage jeder Existenz ist. Aber: Wo bin ich, wenn ich nicht hier bin? Die scheinbare Leichtigkeit der Frage nach der eigenen Abwesenheit verbirgt nur unzureichend ein Gefühl der geisterhaften Unheimlichkeit dieser Vorstellung: Die eigene Abwesenheit ist unvorstellbar. Hier sein bedeutet Dasein.
Luenig versichert sich der eigenen Existenz und der Existenz des Anderen, indem sie Linien zeichnet, gerade, gekrümmt, endlos, einfassend, umfassend, integriert, verfremdet, unterbrochen, ununterbrochen, gestickt, gerissen, gestrickt, kreisend. Nicht endende Felder von Linien, Hüllen, gehäkelt oder verhakt.
Linien - als Faden und Spur zugleich - sind das Grundelement der Arbeiten von Claudia-Maria Luenig, ob Skulpturen oder Zeichnungen. Diese Linien orientieren sich nicht am Blick eines distanziert erkennenden Subjekts, sondern zeichnen die zutiefst persönliche Empfindung der Künstlerin als einem verstehenden Dasein auf.
Ausstellung
Eröffnung | Freitag, 27. August 2021, ab 18:00 Uhr
Ausstellungsdauer | 28. August bis 18. September 2021
Öffnungszeiten | jeweils Donnerstag - Samstag, 15:00 - 20:00 Uhr und nach Vereinbarung, immer unter Einhaltung der aktuellen Covid-19 Schutzmassnahmen