BASEMENT ON THE MOVE_2024_4
ist ein kuratorisches Konzept von Claudia-Maria Luenig.
Fanni Futterknecht bewegt sich in einem interdisziplinären künstlerischen Spannungsfeld zwischen Video, Performance und Installation. In ihrer künstlerischen Praxis erforscht sie die Rolle der Performance innerhalb der zeitbasierten visuellen und darstellenden Künste sowie deren Verflechtung mit Text und Narration. Ein zentraler Aspekt ihrer Arbeit ist die Auseinandersetzung mit medialen Übersetzungsprozessen und das kritische Hinterfragen der eingesetzten Medien: Die Transformation der Performance in ein Video. Das Video als Ausstellungsmedium. Die Installation als performatives Element. Wiederholte Aufenthalte in Japan haben ihr Interesse an der japanischen Spielzeugkultur nachhaltig geprägt und vertieft. Derzeit arbeitet sie an einem neuen Filmprojekt, das die ideologischen und politischen Dimensionen der Spielkultur sowie die Vermarktung von Fantasie beleuchtet.
Isabella Kohlhuber Nach dem Studium der transmedialen Kunst bei Brigitte Kowanz an der Universität für angewandte Kunst in Wien war Isabella Kohlhuber unter anderem dort als Lehrende tätig. Ihre Werke werden in Zusammenarbeit mit internationalen Galerien im In- und Ausland ausgestellt und waren zuletzt im Programm der Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024, auf der Parallel Vienna und im Parallel Skulpturenpark Gmunden, im Museum Zeitgenössischer Kunst Belgrad, im Kunsthaus Graz, im Rahmen des PAC-Festivals Marseille, des Land-Art-Symposiums SEE:UA Wien und im Traklhaus, Salzburg zu sehen. Solo-Präsentationen auf der Artissima Turin 2024 und der Vienna Contemporary 2017. Zahlreiche Installationen wurden temporär und permanent im öffentlichen Raum umgesetzt.
Toytopia & Bastards
Fanni Futterknecht (AT) & Isabella Kohlhuber (AT)
Jahresthema 2024: Der bewegte Raum - Parameter des Nichts
Ausstellung
Eröffnung | Freitag, 29. November 2024, 19 Uhr
Es spricht Lisa Ortner-Kreil, Kuratorin, Bank Austria Kunstforum Wien
Ausstellungsdauer | 30. November – 15. Dezember 2024
Öffnungszeiten | jeweils Mittwoch - Samstag, 16 - 19 Uhr und nach Vereinbarung.
Toytopia & Bastards präsentiert die erste dialogische Begegnung der beiden Künstlerinnen Isabella Kohlhuber und Fanni Futterknecht. Diese Ausstellung, initiiert von Claudia Maria Luenig (basement) und gezeigt im Ausstellungsraum puuul, vereint zwei künstlerische Positionen, die beide das Thema Spiel und Sprache erforschen – jedoch auf ganz unterschiedliche Weise. In dieser Gegenüberstellung treffen Objekte aus Futterknechts aktuellem Performance-Projekt Simulation Universe auf die hybriden Schrift-Charaktere von Kohlhuber, die sie als Bastards bezeichnet. Die Ausstellung thematisiert „die Sprache des Spielens“ und erkundet in einem räumlichen Dialog verschiedene Spielwelten aus sozialer wie formaler Perspektive.
Fanni Futterknecht beleuchtet in ihrer Praxis das Phänomen des Spielkonsums im gesellschaftlichen Kontext und erforscht wie spielerische Praktiken Individuen und Gesellschaft prägen. Ihre Werke reflektieren die politischen Dimensionen von Spielen und Spielzeug sowie die Vermarktung von Fantasie in einer zunehmend kapitalistisch geprägten Welt. Diesbezüglich nimmt sie die japanische Spielzeugkultur in den Blick und dessen globalen Einfluss von Spielzeug und Spiel-Narrativen. So untersucht Futterknecht die sozialen und politischen Facetten des Spielens und dessen Vermarktung, die ihre Werke in eine nachdenkliche, kritische Perspektive rücken. Isabella Kohlhubers Arbeit dreht sich um das Thema Sprache, wobei der Schwerpunkt auf den Prozessen des Konstruierens, Lesens und Interpretierens von Schriftzeichen liegt. Seit über fünfzehn Jahren entwickelt sie eine Serie von Zeichen, die sie Bastards nennt und die sich an der Grenze zwischen Bild und Text bewegen. Durch Papiercollagen komponiert und digitalisiert, entstehen so einzigartige Schrift-Charaktere, die schließlich in unterschiedliche Formate und Medien übertragen werden. In der Ausstellung ist eines dieser Zeichen als begehbare Außenskulptur zu sehen, die nun, an den Innenraum angepasst, dem Raum eine ganz eigene Symbolik verleiht.
Toytopia & Bastards eröffnet einen faszinierenden Raum, in dem Sprache, Spiel und Schrift miteinander verschmelzen und neue Perspektiven auf kulturelle Praktiken und deren Einflüsse auf die Gesellschaft bieten. Die Ausstellung greift das Jahresthema „Der bewegte Raum“ auf und interpretiert es aus einer neuen Perspektive: Die Künstlerinnen erforschen den Raum als dynamisches, von Bewegung und Rhythmus geprägtes Erfahrungsfeld – einen Raum, der nicht nur real, sondern auch ein Stück weit fiktional ist. Es entsteht ein Ort, der das Konzept der Zeit und Realität hinterfragt und zugleich als neuer Erfahrungsraum für das Publikum dient.