Jonathan Podwil & Claus Prokop.

Jonathan Podwil: 010621 (Insurrection I) 2021 oil on linen 41x51cm

Jonathan Podwil: 010621 (Insurrection I) 2021 oil on linen 41x51cm

Claus Prokop: Studioview 2021


Jonathan Podwil & Claus Prokop

“…Podwil’s method involves a painstaking manipulation of his materials, especially in his digitally animated loops, which reveal acts of distortion to the original footage…(The) violence of everyday life hovers in the air. The images show how the “blur” can give the most seemingly mundane pictures a threatening quality – demonstrating at the same time that media cross pollination is as rich in possibility as ever.”

— Gregory Williams, ARTFORUM

“Podwil’s paintings have at once Symbolist charge, and Postmodern affectlessness”.

— David Cohen, The New York Sun

Jonathan Podwil (*1966, Philadelphia, USA) lives and works in Brooklyn, NY.

„Das gesamte Werk Claus Prokops – von den Gemälden auf Leinwand bis zu den Interventionen architektonischen Charakters und den filmischen Arbeiten – zeigt sich als ein inhaltlich zusammenhängender Loop, der bei der Behandlung von Oberflächen deren Zusammensetzung aus unterschiedlichen Schichten in den Mittelpunkt rückt und den Übergang von der statischen Wahrnehmung, die für traditionelle Medien wie die Malerei kennzeichnend ist, bis hin zur variablen, vom Zufall bestimmten Wahrnehmung, welche die neuen Medien ermöglichen, bezeugt.“

— Pia Jardí

Claus Prokop (* 1966, Klagenfurt, A) studierte Architektur an der TU Wien sowie Malerei an der Akademie der bildenden Künste Wien und The Cooper Union New York, lebt und arbeitet in Wien. Die Verwendung einfach verfügbarer Materialien und das Erforschen der uns umgebenden Welt, der ihr innewohnenden Systematiken, Prinzipien und Ordnungssysteme, kennzeichnen – als inhaltlich zusammenhängender Loop – die Arbeit. Deren Bandbreite reicht von Malerei und Video, über kleinformatige kinetische Objekte, zu großflächigen architektonisch assoziierten Interventionen und skulpturalen Arbeiten im öffentlichen Raum.

 

States of Matter


Ausstellung

Finissage | Freitag, 5. November 2021, 17:00 - 21:00 Uhr

Ausstellungsdauer | Freitag, 24. September bis Freitag, 5. November 2021

Öffnungszeiten | jeweils Donnerstag - Samstag, 15:00 - 19:00 Uhr und nach Vereinbarung unter Einhaltung der Covid-19 Schutzmassnahmen.


Die Entstehungsgeschichte dieser Ausstellung beginnt im Jänner 2021 während des Lockdowns. Jonathan Podwil und Claus Prokop standen zu dieser Zeit in einem intensiven E-Mail Austausch über Politik, die Pandemie und eine Menge anderer Themen. Die beiden hatten schon 15 Jahre davor einen experimentellen Film mit dem Titel <<Einer nach dem Anderen/One at a Time>> gemacht. Indem sie einander per E-Mail Super 8 und Video Sequenzen schickten, auf die der andere antwortete, entstand ein dreizehnminütiger Film in der Art eines “Exquisite Corpse“. Dieser ist infolge der damals für den Transfer nötigen Komprimierung des Bildmaterials durch eine weiche und malerische Bildsprache gekennzeichnet. Der Film befindet sich im the Filmarchiv Austria und im Ursula Blickle Video Archiv.

Was lag also näher, als den Lockdown dafür zu nutzen eine Neuauflage zu wagen und dabei einfach verfügbare zeitgemäße Methoden zu verwenden. Daraus entstand “Open and Accessible”, ein 5 min 41 sec langer Film über temporäre Architektur und die Nutzung des öffentlichen Raums in den Zeiten eines globalen Gesundheitsnotstandes. Ein spezieller Focus lag dabei auf Entwicklungen, die durch die Pandemie verstärkt wurden.

In den letzten Jahren tauchen in Podwils Arbeiten vermehrt Muster auf, deren Ursprünge nach wie vor in der Fotografie und dem Film zu finden sind. Die Grundlage der Malerei und der dreidimensionalen Arbeiten Claus Prokops bildeten wiederum schon immer Muster und Wiederholungen und die ihnen innewohnenden Systematiken. Trotz der offensichtlichen Unterschiede in der Arbeit der beiden Künstler gibt es gewisse Überschneidungen und eine Verbindung durch ihre gemeinsamen Filmprojekte. Der Titel “States of Matter“ – “Aggregatzustände“ bezieht sich auf die sich verändernden Formen in ihren Bildern, die Ähnlichkeit zu Partikeln, vielleicht auch Viren, Protestierende, Aufständische, Moleküle und andere verschwiegene Körper aufweisen. Der im Filmischen verankerten Symmetrie ihrer Arbeit entspricht auch eine Symmetrie ihrer Lebensgeschichten; beide sind im selben Jahr geboren, hatten vor ihrer Tätigkeit als Künstler eine andere Ausbildung und haben ähnliche Interessen auch abseits der Kunst. Dies ist nicht nur ihr zweiter gemeinsamer Film, sondern auch ihre zweite gemeinsame Ausstellung.